Cannabis zu verdampfen wird immer beliebter. Diese moderne Alternative zum Rauchen hat als möglicherweise gesündere Option Fuß gefasst. Vapen, also der Konsum von Cannabis mithilfe eines Vaporizers, bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, wie zum Beispiel die Möglichkeit, die Temperaturen zu bestimmen, bei denen die Cannabinoide verdampft werden. Natürlich ist das Rauchen eines Joints ein zeitloses Ritual – dennoch spricht man bei einem Joint von dem schädlichsten und ineffizientesten Weg Cannabis zu konsumieren. Zündest du dir einen Joint mit deinen Kumpels auf dem Balkon an, gibt es nichts, was die Knospe daran hindert, Temperaturen von bis zu 500° C zu erreichen. Wobei Schadstoffe wie Kohlenstoffmonoxid entstehen, die eine starke Belastung deines Atemsystems hervorrufen und langfristig ähnliche Schäden hervorrufen können wie das Rauchen von handelsüblichen Zigaretten. Die Kontrolle über die Temperatur erlaubt es, gezielt zu konsumieren und sich lediglich auf bestimmte Inhalts- und Wirkstoffe zu beschränken. Dieses Maß an Kontrolle macht Verdampfen nicht nur angenehmer für die Atemwege, sondern erlaubt dem Nutzer, jeden einzelnen Zug anzupassen.
Warum Verdampfungstemperaturen bei Cannabis von Bedeutung sind
Die Blüten der weiblichen Cannabispflanze ähnelt einer Chemiefabrik. Die kleinen, pilzförmigen Trichome der Blüten erzeugen in winzigen Strukturen Harz voller psychoaktiver und medizinischer Moleküle. Die sogenannten Cannabinoide. In dem Repertoire von Cannabis befinden sich über 100 Cannabinoide, mehr als 100 Terpene und zahlreiche Flavonoide. Durch die Anpassung der Verdampfungstemperatur kannst du als Cannabisnutzer die Konzentration der spezifischen Moleküle in jedem Zug optimieren. Falls du dich fragst, wo dir der Begriff “Terpene” schon mal über den Weg gelaufen ist, musst du dich nur im Pflanzenreich umschauen. Es handelt sich um die Geruchs- und Geschmacksstoffe, die beispielsweise den Wein für die Feinschmecker so interessant macht.
Die Wissenschaft des Verdampfens von Cannabionoiden und Terpenen
Du kennst es vielleicht noch aus dem Chemieunterricht. Jedes Molekül hat einen spezifischen Siedepunkt. Sollte dieses Molekül einer gewissen Temperatur ausgesetzt werden, wandeln sich die Terpene und Cannabinoide in Dampf um, also sie verbrennen. Unterschiedliche chemische Moleküle bringen ebenfalls unterschiedliche Siedepunkte mit sich, wodurch die verschiedenen Komponenten der Cannabispflanze zu variablen Zeitpunkten verdampfen.
So viel zu der Theorie, in der Praxis befindet sich die Cannabiswissenschaft noch immer am Anfang – dank der jahrzehntelangen Prohibition. Die Siedepunkte von vielen Cannabinoiden und Terpenen sind noch lange nicht bestätigt. Weshalb sich in unterschiedlichen Quellen immer wieder widersprüchliche Informationen hinsichtlich des Siedepunkts von Molekülen von Cannabis finden lassen.
Bei welcher Temperatur verdampft THC? Cannabis- Siedetemperaturen
Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass die richtige Temperatur bei der Nutzung eines Verdampfers den Unterschied machen kann! Das betrifft nicht nur den Geschmack sondern auch Deine Gesundheit. Stellt sich die Frage: Was ist denn nun die beste Temperatur, um Cannabis zu vapen? Es gibt einen jeweiligen Temperaturbereich, in dem die unterschiedlichen Verbindungen von Cannabis freigesetzt werden, wobei jede einzelne einzigartige Eigenschaften in der Wirkung zeigt. Die ideale Temperatur um eine breite Palette psychoaktiver Verbindungen zu extrahieren beträgt 185°C. Der optimale Temperaturbereich für Cannabis liegt zwischen 180-210°C. Temperaturen unter 190°C bewirken tendenziell eher einen zerebralen Rausch, während höhere Temperaturen einen auf den Körper wirkenden Rausch bewirken. In diesem Artikel werden wir die drei wichtigsten Temperaturbereiche näher erläutern und ihre Unterschiede und Vorteile herausstellen. Wichtig ist es zu erwähnen, dass Cannabisnutzer bei unterschiedlichen Temperaturbereichen unterschiedliche psychoaktive Effekte erwarten können. Dies wird selbstverständlich je nach Sorte und dem Individuum variieren.
Stufe Niedrig: 119-159°C // Zustand: „Leicht angedichtet“
THC, der wichtigste psychoaktive Inhaltsstoff von Cannabis, hat einen Siedepunkt von 157° C. Du solltest nicht tiefer als 163° C gehen, vor allem, wenn du wirklich etwas spüren möchtest. Niedrige Temperaturen könnten interessant sein, wenn du das beste Aroma aus Deiner Knospe herausholen willst.
Temp. | Bezeichnung | Kategorie | Wirkung | Psychoaktivität | Geschmack |
---|---|---|---|---|---|
119°C | Beta-Caryophyllen | Terpen | Reduziert Entzündungen | – | Würzig |
130°C | Beta-Sitosterin | Flavonoid | Entzündungshemmend | – | / |
156°C | Alfa-Terpinol | Terpen | Angstlösend | – | Kiefer, Rosmarin |
157°C | THC | Cannabinoid | Euphorie und Glückseligkeit | + | / |
Vorteil: Der Dampf ist kühler und reizt die Kehle und die Lunge weniger, so dass Du wahrscheinlich weniger husten musst. Möglichen Nebenwirkungen wie Paranoia, rote Augen und einen trockenen Mund zu bekommen werden weniger sein. Wenn Du noch etwas vor hast, kann Dir das Dampfen bei niedriger Temperatur das gewünschte Gefühl geben, ohne Dich für den Tag lahm zu legen. Dies ist auch die ideale Einstellung für Neulinge, die sich nicht zu sehr berauschen wollen.
> Leichte Euphorie, beruhigend, belebend
> Intensiver Terpengeschmack, frisch, zitrusartig, kiefernartig
> Kühlere Dämpfe, weniger Husten
> Geringere Nebenwirkungen (Lethargie, Angstzustände, rote Augen, trockener Mund usw.)
> Am besten geeignet für Neulinge, Leichtgewichte oder Geschmacksjäger
> Besser geeignet für die Erledigung von Hausarbeiten
Stufe Mittel: 160-180°C // Zustand: „Leicht angedichtet“
THC, der wichtigste psychoaktive Inhaltsstoff von Cannabis, hat einen Siedepunkt von 157° C. Du solltest nicht tiefer als 163° C gehen, vor allem, wenn du wirklich etwas spüren möchtest. Niedrige Temperaturen könnten interessant sein, wenn du das beste Aroma aus Deiner Knospe herausholen willst.
Temp. | Bezeichnung | Kategorie | Wirkung | Psychoaktivität | Geschmack |
---|---|---|---|---|---|
166– 168°C | Myrcen | Terpen | Entspannend | – | Trauben, Gewürze |
175– 178°C | Δ8-THC | Cannabinoid | Gegen Übelkeit | + | / |
160– 180°C | CBD | Cannabinoid | Antioxidativ, neuroprotektiv | – | / |
177°C | Cineol | Terpen | Antiviral | + | Eukalyptus |
177°C | Limonen | Terpen | Dopamin-Schub | – | Zitrisch |
177°C | p-Cymol | Terpen | Sedativ | – | Süß, Zitrisch |
178°C | Apigenin | Flavonoid | Angstlindernd | – | Kamille |
Vorteil: Der Dampf ist kühler und reizt die Kehle und die Lunge weniger, so dass Du wahrscheinlich weniger husten musst. Möglichen Nebenwirkungen wie Paranoia, rote Augen und einen trockenen Mund zu bekommen werden weniger sein. Wenn Du noch etwas vor hast, kann Dir das Dampfen bei niedriger Temperatur das gewünschte Gefühl geben, ohne Dich für den Tag lahm zu legen. Dies ist auch die ideale Einstellung für Neulinge, die sich nicht zu sehr berauschen wollen.
> Leichte Euphorie, beruhigend, belebend
> Intensiver Terpengeschmack, frisch, zitrusartig, kiefernartig
> Kühlere Dämpfe, weniger Husten
> Geringere Nebenwirkungen (Lethargie, Angstzustände, rote Augen, trockener Mund usw.)
> Am besten geeignet für Neulinge, Leichtgewichte oder Geschmacksjäger
> Besser geeignet für die Erledigung von Hausarbeiten
Stufe Mittel-Hoch: 181-200°C // Zustand: „halb angedichtet“
Dies ist ein sicherer Ort für den Anfang, während Sie noch mit Marihuana oder legalem CBD-Cannabis experimentieren. In diesem Bereich erhalten Sie immer noch viele Terpene, aber jetzt mit mehr Zugang zu Cannabinoiden. Der Dampf ist dicker und wärmer. Sie werden auch mehr von den Cannabinoiden schmecken, was dem Ganzen einen reicheren Geschmack verleihen kann. Der warme Dampf ist befriedigend für Raucher in der Übergangsphase.
Temp. | Bezeichnung | Kategorie | Wirkung | Psychoaktivität | Geschmack |
---|---|---|---|---|---|
182°C | Cannflavin A | Flavonoid | Entzündungshemmend | – | Nussig |
185°C | CBN | Cannabinoid | Krampflösend | + | / |
198°C | Linalool | Terpen | Antidepressivum | – | Blumig |
Vorteile: Die psychoaktiven Wirkungen sind bei diesen Temperaturen deutlich stärker, vor allem weil sich mehr THC verflüchtigt. Sie kann entspannend und euphorisch sein und einen in einen meditativen Zustand versetzen, ohne dass man schläfrig wird. Dieser Temperaturbereich ist ein ausgezeichneter Mittelweg für das Beste aus beiden Welten zwischen Wirkung und Geschmack.
> Entspannend, euphorisch, meditativ, aber nicht schläfrig
> Geschmackvoll und reichhaltig, Terpene plus Cannabinoide
> Wärmerer Dampf, kann für Raucher befriedigend sein
> Mehr THC wird verflüchtigt
> Kann geringfügige Nebenwirkungen haben
> Erhöhte Verfügbarkeit von Cannabinoiden
Stufe Hoch: 201°+ // Zustand: „dicht“
Für eine maximale Cannabinoid-Extraktion (THC-, CBG- oder CBD-Extraktion) ist dies der richtige Bereich. Der Dampf wird heißer und weniger geschmackvoll sein, aber Du wirst die stärkste psychotrope Wirkung spüren. Dieser Wirkungsbereich eignet sich am besten für nächtliche Sessions, da er Lethargie hervorruft, auch bekannt als der gefürchtete „Couch-Lock“.
Temp. | Bezeichnung | Kategorie | Wirkung | Psychoaktivität | Geschmack |
---|---|---|---|---|---|
218°C | Terpineol | Terpen | Malariamittel | – | Flieder |
220°C | THCV | Cannabinoid | Schmerzlindernd | + | / |
224°C | Pulegon | Terpen | Gedächtnisfördernd | – | Pfefferminze |
250°C | Quercetin | Flavonoid | Antiviral | – | Bitter |
Vorteile: Bei diesen Temperaturen sind viele Terpene schnell verbraucht. Wenn Du ein echter Terpen-Kenner bist, dann solltest Du diesen Bereich für das Ende Deiner Sessions reservieren, wenn Du wirklich abschalten willst. Hier kommt man der Verbrennung am nächsten, ohne tatsächlich zu rauchen, obwohl es immer noch zu Husten führen kann.
> Intensive Wirkung, starke Euphorie, Lethargie, „Couch-Lock“
> Maximale THC-Verflüchtigung
> Heißere Dämpfe, können Husten verursachen
> Weniger Terpene, höhere Cannabinoidextraktion
> Aktiviert THCv und Humulen, Appetitzügler, die den „Heißhunger“ verlängern können
> Kommt der Erfahrung von Rauch/Verbrennung am nächsten
Wichtig! Denk daran, dass die Erfahrung jedes Einzelnen von unzähligen Faktoren abhängen kann. Zum Beispiel können zwei Verdampfer, die auf die gleiche Temperatur eingestellt sind, manchmal eine andere Art von Dampf erzeugen. Außerdem enthält jede Sorte unterschiedliche Mengen an Terpenen und Cannabinoiden, die zu Geruch, Geschmack und Wirkung beitragen. Diese organischen Verbindungen verflüchtigen sich bei unterschiedlichen Temperaturen und verändern das Erlebnis.
Keine Sorge, Du musst dafür nicht die Weed-Universität absolvieren. Benutze einfach diese Anleitung und spiele mit verschiedenen Einstellungen herum.
Empfehlung: Die beste Methode, um Deinen Verdampfer gut kennenzulernen, ist mit den Temperatureinstellungen herumzuspielen – schließlich ist es vergnügliche Forschung. Aber ein etwas wissenschaftlicherer Ansatz ist, die Siedepunkte der verschiedenen Cannabinoide und ihre Eigenschaften zu kennen.